Eine Tanzkarte ist eine Karte, auf der die Besucherin eines formellen Tanzballs ihre Tanzpartner für die einzelnen Tänze des Abends eintragen kann. Die verzierten Karten werden vom Gastgeber für diesen Anlass hergestellt und den Damen am Eingang – in der Regel zusammen mit einer Damenspende überreicht.

Der Cotillon

Der vor allem zwischen 1860 und 1914 beliebte Cotillon (auch Kotillon, engl. cotillion) war seinerzeit der Höhepunkt jedes Balles. Er bestand aus einer wechselvollen Abfolge von Contretänzen, auch Polkas und Walzern, die ihren Reiz aus wechselnden Gruppierungen, teilweise freier Partnerwahl und neckischen Spieleinlagen bezog. Die zahlreichen Touren wurden von einem Festordner angesagt und mit Blumenspenden an die Damen, Papierordensverleihungen an die Herren, Knallbonbonverteilung und anderen Überraschungen angereichert, die alle möglichen, meist aus billigen (Papier-)Materialien gefertigten Requisiten erforderten.

 

Eine Ballspende, auch Damenspende genannt, ist ein kleines vom Veranstalter eines Tanzballs zumeist beim Betreten des Ballsaals an die Damen überreichtes Geschenk.Die Damenspende ist in ihrer ursprünglichen Form untrennbar verbunden mit der festgelegten Tanzordnung eines Balles, die wiederum für die jeweilige Dame eine sehr wesentliche Rolle spielte.

Ist es heute üblich, dass die Dame den Ball in Begleitung ihres Partners besucht und – mehr oder weniger ausschließlich – mit diesem tanzt, so war die Situation früher grundsätzlich anders. Das Mädchen oder die Dame erschien in Begleitung der Eltern oder einer Anstandsdame am Ball und hoffte auf die verschiedensten Tanzpartner.

Durch Pflicht oder Neigung veranlasste Herren baten nun die Dame – möglichst frühzeitig – um Reservierung bestimmter in der Tanzordnung angekündigter Tänze, was, um alle Verwirrung zu vermeiden, in die Tanzkarte eingetragen wurde.

Diese Tanzordnung oder Tanzkarte war also ein sehr wichtiges Accessoire, das die Tänzerin stets bei sich haben sollte. Die Damenspende war nichts anderes als eine kunstvoll gestaltete Form oder Umhüllung dieses unentbehrlichen Requisits und wurde allmählich zur „Kostbarkeit“, zum originellen kleinen Kunstwerk, das in verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen wetteifernd gestaltet wurde und sich immer mehr in Richtung zum heiß begehrten Souvenir entwickelte.

 

Der Begriff Gastgeschenk ist, dass der Gastgeber seine Gäste beschenkt.

In dem Fall bedankt sich der Veranstalter bei den Gästen und Helfer für einen wunderbaren Tag und drückt damit seine Wertschätzung aus.

Von den Gästen der guten alten Zeit bekam der Veranstalter eines Festes meistens dank präsente.

Bei der heutigen Zeit ist das nicht üblich, weil die Gäste nicht auf Kosten der Gastgeber geladen werden.

Visitenkarte

 Sie wurde früher beim Besuch in hohem Hause dem Diener oder der Empfangsdame übergeben, die sie dann an den Hausherrn oder die Dame des Hauses weiterreichte. Bei höfischen Festveranstaltungen dienten sie dem Zeremonienmeister zur öffentlichen Ankündigung des Gastes.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden sie in Europa populär, und zwar nicht nur beim Adel. "Besuchskarten" hießen sie in ihrem damaligen Gebrauch auf Deutsch, "Calling Cards" im Englischen.

Zu übergebende Karten werden oft einem Etui entnommen, zu empfangende in dieses oder ein spezielles Etui aufgenommen.

Eine auf einem Kartenteller abgelegte Karte wird oft durch Abknicken einer Ecke nach oben gekennzeichnet, was auch das Aufnehmen der Karte vom Teller erleichtert. Dazu kann die Bedeutung als Abkürzung auf der Rückseite der Karte vermerkt werden.

  • obere linke Ecke geknickt: p. v. = „pour visiter“, zum Besuch, besonders, wenn der zu besuchende nicht angetroffen wurde

  • untere linke Ecke geknickt: p. f. = „pour féliciter“ = zur Gratulation/zum Glückwunsch

  • rechte obere Ecke geknickt: p. p. c. = „pour prendre congé“, zum Abschied

  • rechte untere Ecke geknickt: p. c.= „pour condoler“, Kondolenz

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